WiYou.de – Ausgabe 2/2023

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2-2023 Foto: Sandra Böhm 22 „Wenn man ein Mensch ist, der fünfmal am Tag sein Bücherregal neu ordnet, weil es ihm noch nicht gefällt, dann ist das genau der richtige Job für einen“, ist sich Andy sicher. Der 25-Jährige ist genau solch ein Organisationstalent. „Ich bin ein großer Freund von Listen. Ich habe zum Beispiel Listen mit Büchern, die ich schon gelesen habe, und welche, die ich noch haben möchte.“ Diese Vorliebe kann er jetzt in seiner Ausbildung gut gebrauchen. Andy ist nämlich im zweiten Lehrjahr zum Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen bei der Hans K. Schmitt GmbH & Co. KG, besser bekannt unter „Schmitt Peterslahr“. Statt sich zu überlegen, ob er sein Bücherregal alphabetisch nach Autoren sortiert oder doch lieber innerhalb eines Genres alle Bücher der Größe nach aufstellt, plant er Lkw-Touren. Bis wann muss der Sand bei der Baustelle sein? Wie viele Tonnen Baustoff werden benötigt? Wie viele Lkw braucht man dafür? Hat die Kiesgrube genug Material auf Lager? Mit solchen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich der Auszubildende. „Im Prinzip kümmern wir uns um die Verwaltung der Firma“, erklärt er die Arbeit von sich und seinen Kollegen. „Unsere Aufgabe ist es Aufträge zu verarbeiten, sodass unsere Lkw-Fahrer am nächsten Tag etwas zu tun haben. Gleichzeitig kümmern wir uns auch um unsere Kunden. Wenn ein Kunde bei uns anruft und Baustoffe benötigt, sorgen wir dafür, dass sie zeitnah dort ankommen.“ In der Firmenverwaltung fallen Tätigkeiten an wie Eingangsrechnungen und Gutschriften bearbeiten. Listenfreund wird Logistikfan Damit Bauarbeiter eine Straße sanieren können, brauchen sie Sand und Kies. Andy sorgt dafür, dass der richtige Baustoff an die richtige Baustelle kommt. Andy hat also einen Schreibtischjob. „Obwohl ich sagen muss, dass dieser Beruf im Gegensatz zu anderen kaufmännischen Berufen schon praxisbezogener ist“, wirft er ein. „Denn die Lkw stehen direkt auf dem Hof und man hat den Kontakt mit den Fahrern. Sonst ist es ja oft so, wenn man im Büro ist, hat man mit der eigentlichen Sache nicht mehr so viel zu tun. Hier ist man live dabei.“ Während eines Praktikums hat er zum Beispiel festgestellt, dass er kein Bankkaufmann werden möchte. „Ich wollte etwas machen, was vielfältig ist und wo es eine große Bandbreite an Aufgaben gibt. Die gibt es als Speditionskaufmann definitiv! Es gibt – wie hier – Schüttgutspedition, aber auch Stückgutspedition, Seefrachtspedition oder Flugspedition.“ Viele verschiedene Tätigkeitsfelder undAufgaben heißt aber auch, dass Andy über sehr vieles Bescheid wissen muss. Sein Beruf setzt sich aus dem kaufmännischen, fachlageristischen und Speditions-Teil zusammen, so Andy. In der Berufsschule lernt er deswegen unter anderem, wie er berechnet, was ein Lkw-Einsatz amTag kostet, um herauszufinden, wie viel Umsatz er machen muss. Auch Rechtliches wie beispielsweise alles rund um den Gefahrguttransport oder wie lange ein Berufskraftfahrer fahren darf, lernt er. Auch wenn sein Alltag einer gewissen Routine folge, sei jeder Tag anders. Als es Anfang März kalt war und es keine Baustellen gab, musste er viel umdenken und umplanen. (sa) Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistungen koordinieren die Abläufe einer Lieferkette. Sie behalten den Überblick überWaren, Transportmittel und rechtliche Bestimmungen. Ausbildungsdauer: 3 Jahre Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen (m/w/d) kurz & knapp

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